In Borsum begann das Spiel mit den kleinen Zelluloidbällen an grünen Platten, als im VfL die erste Fußballmannschaft in voller Blüte stand, nämlich in den Jahren 1948/49.
Seinerzeit war das Freizeitangebot mit den heutigen Möglichkeiten nicht vergleichbar. Fußball war Trumpf und so ging es nach Kirchgang, Mittagessen und Kartenspielen in den Dorfkneipen sonntäglich in den Borsumer Wald.
Doch eines Tages standen die ersten Tischtennisplatten im Kegelzimmer der Gastwirtschaft Algermissen, im engen Vorstandsraum bei "Maler- Wolf" und im Jugendheim in der Martinstraße, wo Jugendliche der Katholischen Pfarrgemeinde die ersten Spielversuche unternahmen. Zunächst handelte es sich also mehr um einen Zeitvertreib. Allerdings wurde aus der Mitte der interessierten Tischtennisfreunde langsam der Wunsch wach, eine eigene Abteilung im Verein zu bilden. Der zu dieser Zeit sehr erfolgreiche Nachbarclub TTC Harsum mag zusätzlicher Ansporn gewesen sein.
Im Juli 1951 erfolgte die Gründung. In der Versammlung des VfL vom 7.10.1950 konnte ich schließlich in meiner Eigenschaft als Schriftwart den Mitgliedern verkünden, dass wir mit dem Tisch-Tennis-Spiel in Kürze starten würden. Im Juli 1951 war es dann soweit. In der Generalversammlung des VfL wurde die Sparte Tischtennis im VfL Borsum gegründet, ich wurde zum Abteilungsleiter gewählt. Nach einigen Vorbereitungsarbeiten konnte der Spielbetrieb im Saal der Gastwirtschaft Algermissen, heute Landgasthaus Wilke, aufgenommen werden. Eifrig waren fortan die Tischtennisspieler bei der Sache und schon nach dem ersten Jahr konnte ich von beträchtlichen Fortschritten berichten.
Auch im Folgejahr konnten wir auf eine überaus erfreuliche Entwicklung des Tischtennissportes in Borsum zurückblicken. Die Abteilung hatte sich vergrößert und die ersten Wettkampferfolge stellten sich ein. So nahm erstmals die erste Mannschaft an den Punktspielen der Kreisklasse teil und schaffte auf Anhieb den Aufstieg in die Bezirksklasse. "Guter Nachwuchs garantiert eine gesunde Breitenarbeit", ist meinem Jahresbericht aus dieser Zeit zu entnehmen. Bezeichnenderweise wurde also schon hier der gute Nachwuchs erwähnt der uns bis in die heutige Zeit viel Freude bereitet und große sportliche Erfolge gebracht hat.
Zu dem Thema" So begann es! " Möchte ich aber auch nachfolgende Stichpunkte in Erinnerung rufen:
Zu den ersten Spielen, auch weitere Strecken fuhren wir mit dem Fahrrad, benutzten öffentliche Verkehrsmittel und ließen uns für wenig Geld von Hugo Jakob mit seinem Tempo-Dreirad-Lieferwagen, auf Gemüsekisten sitzend, zu den Spielorten bringen.
Die Mitgliedsbeiträge betrugen im Gründungsjahr 1,- DM für Erwachsene, 0,20 DM für Jugendliche je Übungsstunde wurden 10 Pfennig Lichtgeld erhoben. Ein Turniertisch kostete 62,94 DM, wobei Malermeister Karl Büsse für 7,06 DM den Anstrich besorgte.
Unser erstes Tanzvergnügen veranstalteten wir 1952 am 2. Weihnachtstag. Bei einem Eintrittspreis von 1,- DM konnten wir 242,- DM kassieren, wovon 60,-DM für die ausgezeichnete Drei-Mann-Kapelle Preuß abgezweigt werden mussten
Nach Abzug aller Unkosten blieb uns ein beträchtlicher Überschuss, von dem wir zehren und die notwendigen Ausgaben bestreiten konnten.
Fast überflüssig ist es wohl, die damalige Sportkameradschaft hervorzuheben, denn diese zeichnet auch heute dank der guten Führung unseren Verein aus.
Damit möchte ich diesen kurzen Überblick aus den Anfangszeiten ohne einen Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben, mit dem persönlichen Wunsch schließen, dass dem TTS auch in der Zukunft Glück und Erfolg beschieden bleibt.
Quelle: Heinz Kreuzkamp zum 50 jährigen Vereinsjubiläum
Bildmaterial: TTS Archivgruppe